Monte Kali – UN:UMNUTZBAR?

Pressemitteilung von Studierenden der FH Erfurt zur Eröffnung der Doppelausstellung „Monte Kali – UN:UMNUTZBAR?“ und „Dissonantes Erbe, Erfurt“ vom 22. – 24.02.2023 auf dem Petersberg in Erfurt

Wir laden ein zur Doppelausstellung „Monte Kali –UN:UMNUTZBAR?“ und „Dissonantes Erbe, Erfurt“ vom 22. – 24.2.2023 auf dem Petersberg in Erfurt.

Monte Kali –UN:UMNUTZBAR?

Wir sind ein interdisziplinäres Projekt aus den Studiengängen Architektur,
Landschaftsarchitektur/Freiraumplanung und Stadt- u. Raumplanung der FH Erfurt betreut von den Lehrenden Prof. Günter Barczik, Prof. Gesa Königstein und Prof. Dr. Nikolai Roskamm. Im Wintersemester 2022/23 haben wir uns intensiv mit dem Monte Kali beschäftigt – einer sehr großen und wachsenden Salzhalde des Kalibergbaus bei Heringen (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) nahe der hessisch-thüringischen Grenze. Das große Umweltproblem der Halde ist, dass bei Regen stark versalzenes Wasser in die umliegenden Gewässer eingeleitet werden. Im Projekt haben wir uns dem Berg aus Salz genähert und seine Bedingtheiten und Auswirkungen untersucht. Im Vordergrund standen dabei die Fragen: Wie kann mit dieser riesigen Abraumhalde umgegangen werden? Welche Zukünfte des Monte Kalis sind vorstellbar? Was tun mit dem Monte Kali?

Dissonates Erbe, Erfurt

Unser Projekt, betreut von Dr. Mark Escherich, hat erstmalig das Feld des dissonaten Erbes in Erfurt systematisch sondiert. Dass es auch hier in der Landeshauptstadt Unbehagen und Debatten angesichts von Repräsentationen und Zeugnissen von Gewaltherrschaften, Repression und abgelehnten Ideologien gibt, zeigt am deutlichsten die Nettelbeckufer-Diskussion. Wir haben ausgewählte Beispiele von umstrittenen Erinnerungsformen und unbequemem Erbe analysiert. Dabei ging es nicht immer um vordergründig politisch Dissonantes. Konkret wurde z. B. dem Status der Person Bismarcks nachgegangen, dessen Gedenkturm im Steigerwald ein ebenso unangenehm empfundenes Erbe zu sein scheint, wie der Ehrenhain für verdiente SED-Genossen auf dem Hauptfriedhof. Riesenhafte Verkehrs- und Städtebauprojekte der 1970er Jahre, wie der Schmidtstedter Knoten, das Gewerbegebiet im Erfurter Norden, oder die Hochhaus-Scheiben am südlichen Juri-Gagarin-Ring, scheinen auf den ersten Blick alles andere als potenzielles Erbe zu sein. Mit den präsentierten und ausgestellten Ideenansätzen schlagen wir alternative Sicht- und Wahrnehmungsweisen für teils umstrittene, wenig beachtete oder einfach nur als abstoßend geltende Objekte der Erfurter Stadtlandschaft vor.

Die Ergebnisse und Ideen unserer Auseinandersetzungen mit dem Monte Kali und dem dissonaten Erbe in Erfurt zeigen wir im Rahmen einer Ausstellung in der Defensionskaserne auf dem Petersberg in Erfurt. Die Vernissage mit Live-Musik bis Open End startet am 22. Februar 2023 um 18 Uhr. Am 23. – 24. Februar 2023 ist die Ausstellung von 14-18 Uhr geöffnet.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: